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Samstag, 11. September 2010

Die Yaks sind müde

Eigentlich hatten wir für heute kein Update geplant, die Geschichte die sich gestern und heute ereignet hat ist aber ein außerplanmäßiges Update allemal Wert.

Gestern Abend hat uns unser Sirdar (so wird der einheimische organisatorische Leiter einer Expedition genannt) mitgeteilt, dass die Chinesen diese Saison Fixseile am Berg verlegen werden und von jedem Bergsteiger eine Gebühr von 150 USD verlangen. Da der Cho Oyu zu den technisch einfachen 8000ern gehört bedeutet das Verlegen von Fixseilen das Anbringen von vielleicht 2 x 200 Meter Seil. Somit sind 150 USD ein stolzer Preis.

Als Sepp zum chinesischen Verbindungsoffizier gesagt hat, dass wir bei diesem Preis lieber selbst Seile an den kritischen Stellen anbringen werden und die chinesischen Seile nicht verwenden werden hat man uns gesagt das sei ok, allerdings die Yaks, welche wir für den Transport der Ausrüstung ins vorgeschobene Basislager (ABC) benötigen seien "müde" und können nur 40 Kilo anstatt 60 Kilo tragen, werden zwei Tage ins ABC benötigen und der Preis wird nicht pro Stecke sondern pro Tag abgerechnet, und ein Tag soll 150 USD kosten (Zitat: "Yaks are very tired"). Natürlich sollte das das Druckmittel sein, den Preis für die Verwendung der Seile zu bezahlen, denn die chinesischen Yak-Treiber haben ein Monopol und der Bergsteiger somit keine Alternative.

Nach mehrmaligem Verhandeln hat man sich darauf geeinigt 60 USD pro Bergsteiger für die Verwendung der Fixseile zu bezahlen. Im Gegenzug ist uns versprochen worden die Yaks heute früh ins Bett zu schicken damit sich diese ausschlafen und dann doch 60 Kilo tragen können und die schier unvorstellbare Strecke von 700 Höhenmeter an einem Tag zurücklegen können.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Wir melden uns wieder wenn wir übermorgen im ABC sind und Strom für unseren Laptop haben.